HR Radio Podcast Prof. Hartmut Göbel, Schmerzklinik Kiel und Karin Frisch: Migräne und Kopfschmerzen in der Kindheit – „Aktion Mütze – Kindheit ohne Kopfzerbrechen“

 

Bundesweite Aktion zur Kopfschmerzprävention bei Kindern und Jugendlichen veröffentlicht erste Befragungsergebnisse und den Comicfilm „Mütze hat den Kopfschmerz satt“

Kiel und Frankfurt am Main, 5. September 2016. Seit einem Jahr stellt „Aktion Mütze – Kindheit ohne Kopfzerbrechen“ siebten Klassen kostenfrei Unterrichtsmaterialien zur Kopfschmerzprävention zur Verfügung. 21 Krankenkassen fördern das Projekt bundesweit im Rahmen ihres gesetzlichen Präventionsauftrags. Die erste repräsentative Auswertung von 1.102 Fragebogen aus der begleitenden wissenschaftlichen Befragung belegt eine weite epidemiologische Verbreitung von Migräne und Kopfschmerzen. Gleichzeitig wird eine unzureichende Versorgung der kopfschmerzbetroffenen Kinder und Jugendlichen deutlich.

Auf einer Pressekonferenz am Nationalen Kopfschmerztag, 5. September 2016, 11 Uhr, im Haus der Bundespressekonferenz in Berlin, Schiffbauerdamm 40, informieren Initiatoren und Förderer von „Aktion Mütze“ ausführlich über die Befragungsergebnisse und einen Comicfilm, der Schülerinnen und Schüler zeitgemäß über die Entstehung und die Prävention von Kopfschmerzen aufklärt. Pressevertreter sind herzlich eingeladen.

„73,9 Prozent der Siebtklässler klagen über primäre Kopfschmerzen. Die häufigsten Formen sind die Migräne und der Kopfschmerz vom Spannungstyp“, fasst Prof. Dr. med. Dipl.-Psych. Hartmut Göbel, Direktor der Schmerzklinik Kiel und wissenschaftlicher Leiter der Studie, die Ergebnisse zusammen. „Nahezu 50 % der Betroffenen berichten Symptome der Migräne – dies sind deutlich mehr, als frühere Studien vermuten ließen.“ 78,7 Prozent der Kinder mit Spannungskopfschmerzen und 62,1 Prozent der Betroffenen mit migränetypischen Symptomen waren deswegen bisher nicht beim Arzt. 33,8 % der von Spannungskopfschmerz Betroffenen und sogar 40,9 % der Kinder und Jugendlichen mit Migräne nehmen Kopfschmerzmittel ohne ärztliche Empfehlung.

Dieser Entwicklung begegnen Prof. Hartmut Göbel von der Schmerzklinik Kiel und der Migräne- und Kopfschmerzstiftung und Karin Frisch vom gemeinnützigen Zentrum für Forschung und Diagnostik bei Implantaten, Entzündungen und Schmerzen (ZIES gGmbH) mit einer Aktion zur Kopfschmerzprävention bei Kindern und Jugendlichen, die bereits in 15 Bundesländern umgesetzt wird. Sie haben dazu drei Schulstunden mit allen notwendigen Arbeitsmaterialien entwickelt. „Durch die Unterrichtseinheit, welche die siebten Klassen kostenfrei bestellen können, lernen Schüler, Lehrer und Eltern, wie sie durch Veränderungen im Alltag der Betroffenen Kopfschmerzen wirksam vorbeugen können. Die Schulstunden zeigen die Risiken von unreflektiertem Medikamentengebrauch auf und betonen den Nutzen gezielter Beratung und Vorbeugung“, erläutert die Lehrerin Karin Frisch das Konzept von „Aktion Mütze – Kindheit ohne Kopfzerbrechen“.

Die wichtigsten Informationen vermittelt ab Herbst außerdem ein unterhaltsamer und kindgerechter animierter Comicfilm, der als kostenfreies Medienangebot im Internet zu sehen sein wird. Damit können auch Kinder, Jugendliche und Familien erreicht werden, die nicht an „Aktion Mütze“ teilnehmen. Die Hamburger Animationsfabrik GmbH verantwortet die professionelle Umsetzung. Mehrere gesetzliche Krankenkassen, die bereits zu den Förderern von „Aktion Mütze“ gehören, unterstützen die Produktion finanziell.

Die Initiatoren von „Aktion Mütze“ wollen nicht nur die Gesundheitskompetenz des Einzelnen stärken. Die Situation kopfschmerzbetroffener Kinder und Jugendlicher lasse sich nachhaltig nur dann verbessern, wenn viele relevante Akteure daran mitwirkten. „Darum beziehen wir mit unserer Aktion ganz bewusst Schulleitungen, Lehrkräfte und Eltern ein und suchen das Gespräch mit Ministerien und Behörden“ betont Karin Frisch. Prof. Hartmut Göbel, der bei der Erarbeitung der Internationalen Kopfschmerz-Klassifikation mitgewirkt hat, sieht Fortbildungsbedarf bei den Medizinern: „Nur 29,9 % der Befragten mit einem für Migräne typischen Beschwerdebild, die einen Arzt aufgesucht haben, kennen ihre Diagnose. Bei den Schülern mit Spannungskopfschmerz waren es mit 26,3 % sogar noch etwas weniger. Die meisten Betroffenen kennen keinen Namen für Ihre Kopfschmerzen und kennen kein Konzept für deren Vorbeugung und Behandlung.“

Die Daten beruhen auf einer repräsentativen schriftlichen Befragung in den an der „Aktion Mütze“ teilnehmenden siebten Klassen. Ausgewertet wurde eine zweistufig repräsentative Stichprobe (N=1.102) aus den bis Juni 2016 zurückgesandten Fragebögen. Die Befragung wird bis Juli 2018 fortgesetzt. Die nächste weiter differenzierende Auswertung des Datenbestands ist für Mai 2017 geplant.

„Aktion Mütze – Kindheit ohne Kopfzerbrechen“ wird bisher in den Bundesländern Baden-Württemberg, Berlin, Brandenburg, Bremen, Hamburg, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Saarland, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein und Thüringen durchgeführt.

Folgende Ministerinnen/Senatorinnen haben eine Schirmherrschaft für die Durchführung der Aktion in ihrem Bundesland übernommen: Sozialministerin Cornelia Rundt (Niedersachsen), Staatsministerin für Soziales und Verbraucherschutz Barbara Klepsch (Sachsen), Senatorin für Gesundheit und Verbraucherschutz Cornelia Prüfer-Storcks (Hamburg), Senatorin für Wissenschaft, Gesundheit und Verbraucherschutz Prof. Dr. Eva Quante-Brandt (Bremen).

Folgende Gesetzliche Krankenkassen beteiligen sich bisher an der gemeinschaftlichen Förderung von
„Aktion Mütze – Kindheit ohne Kopfzerbrechen“: AOK Nordost, atlas BKK ahlmann, BARMER GEK, BIG direkt gesund, BKK·VBU, BKK Diakonie, BKK-DürkoppAdler, BKK firmus, BKK Technoform, BKK Werra-Meissner, BKK Wirtschaft & Finanzen, Bosch BKK, IKK Brandenburg und Berlin, IKK classic, IKK gesund plus, KKH Kaufmännische Krankenkasse, mhplus Krankenkasse, pronova BKK, R+V Betriebskrankenkasse, Siemag BKK, VIACTIV Krankenkasse.

Über die bisherige Entwicklung von „Aktion Mütze“, die Ergebnisse der begleitenden wissenschaftlichen Befragung und den Comicfilm informieren die Initiatoren und Förderer der Aktion im Rahmen einer

Pressekonferenz am Nationalen Kopfschmerztag, 5. September 2016, 11 Uhr, im Haus der Bundespressekonferenz in Berlin, Schiffbauerdamm 40.

Pressevertreter sind herzlich eingeladen. Bitte teilen Sie uns mit, ob Sie zur Pressekonferenz kommen. Wenn Sie verhindert sind, senden wir Ihnen gerne eine Pressemappe zu.

Ihre Gesprächspartner:
ZIES gemeinnützige GmbH Frankfurt am Main: Karin Frisch
Schmerzklinik Kiel: Prof. Dr. med. Dipl. Psych. Hartmut Göbel

atlas BKK ahlmann: Detlef Hagemeier
BARMER GEK: Dr. med. Utta Petzold
BKK·VBU: Martina Zimmermann
BKK firmus: Birgit Horwege
BKK Wirtschaft & Finanzen: Thorben Weichgrebe
BIG direkt gesund: Meike Höfler
IKK Brandenburg und Berlin: Ulrike Beyer
mhplus Krankenkasse: Sascha Brandenburger
VIACTIV Krankenkasse: Dietrich Hilje

Pressekontakte Initiatoren:
ZIES gemeinnützige GmbH: Karin Frisch, 0171-198 65 90, info@zies-frankfurt.de
Schmerzklinik Kiel: Prof. Dr. Hartmut Göbel, 0151-14 46 66 00, hg@schmerzklinik.de

Pressekontakte Förderer:
AOK Nordost: Gabriele Rähse, 0800-26 50 80-222 02, gabriele.raehse@nordost.aok.de
atlas BKK ahlmann: Birte Becker, 0421-435 51 66, birte.becker@abkka.de
BARMER GEK: Daniel Freudenreich, 0800-33 20 60 44-30 28, daniel.freudenreich@barmer-gek.de
BIG direkt gesund: Bettina Kiwitt, 0231-55 57-10 16, Bettina.Kiwitt@big-direkt.de
BKK·VBU: Ellen Zimmermann, 030-726 12-13 15, ellen.zimmermann@bkk-vbu.de
BKK Diakonie: Tilman Dulisch, 0521-144-26 05, Tilman.Dulisch@bkk-diakonie.de
BKK_DürkoppAdler: Patricia Chudziak, 0521-260 77 56, patricia.chudziak@bkk-da.de
BKK firmus: Marc Pohlmann, 0541-33 14 11 01, marc.pohlmann@bkk-firmus.de; Dirk Kirchhoff, 0541-33 14 11 96, dirk.kirchhoff@bkk-firmus.de
BKK Technoform: Selen Pfändner, 0551-63 42 52 10, Selen.Pfaendner@bkk-technoform.de
BKK Werra-Meissner: Claudia Küster, 05651-74 51-608, claudia.kuester@bkk-wm.de
BKK Wirtschaft & Finanzen: Thorben Weichgrebe, 05661-737 41 30, thorben.weichgrebe@bkk-wf.de
Bosch BKK: Sonja Feihle, 0711-811-307 90, Sonja.Feihle@de.bosch.com
IKK Brandenburg und Berlin: Gisela Köhler, 0331-64 63-160, gisela.koehler@ikkbb.de
IKK classic: Melanie Gestefeld, Tel. 0211-77 02-193, melanie.gestefeld@ikk-classic.de
IKK gesund plus: Gunnar Mollenhauer, 0391-28 06 20 02, pressestelle@ikk-gesundplus.de
KKH Kaufmännische Krankenkasse: Bettina Schulze, 0511-28 02-33 73, Bettina.Schulze@kkh.de
mhplus Krankenkasse: Sascha Brandenburger, 07141-97 90-97 40, Sascha.Brandenburger@mhplus.de
pronova BKK: Katrin Krause, 0214-322 96-1625, katrin.krause@pronovabkk.de
R+V BKK: Christian Diel, 0611-999 09-146, Christian.Diel@ruv-bkk.de
Siemag BKK: Jochen Kühn, 02733-29-28 80, jochen.kuehn@siemagbkk.de
VIACTIV Krankenkasse: Dietrich Hilje, 0234-479 27 17, dietrich.hilje@viactiv.de