Bundesweites Migräne- und Kopfschmerzbehandlungsnetz in Berlin ausgezeichnet
Die Schmerzklinik Kiel und die Techniker Krankenkasse (TK) setzen bundesweit Maßstäbe in der Versorgung von Migräne- und Kopfschmerzpatienten. Am Mittwoch, 28. März wurden beide Partner in Berlin mit dem ersten Preis für Gesundheitsnetzwerker ausgezeichnet. Die Gesundheitsstaatssekretärin a. D. Gudrun Schaich-Walch lobte das Engagement der Initiatoren Prof. Dr. Hartmut Göbel, Schmerzklinik Kiel, und Dr. Johann Brunkhorst, Leiter der TK-Landesvertretung Schleswig-Holstein, bei einem Festakt auf dem 7. Kongress für Gesundheitsnetzwerker an der Charité Berlin, Campus Virchow-Klinikum. Das von beiden entwickelte bundesweite Migräne- und Kopfschmerzbehandlungsnetz wurde von der Jury als die beste Umsetzung eines Integrierten Versorgungsprojekts in Deutschland ausgewählt. Als wichtige Kriterien für den Preis hob sie die hochwertige medizinische Versorgung und den gesicherten Nutzen für die Patienten hervor, sowie die vorbildliche Vernetzung vormals getrennt handelnder spezialisierter Praxen und Kliniken.
Migräne und andere chronische Kopfschmerzen betreffen 54 Millionen Menschen in Deutschland. Sie zählen zu den zehn am schwersten behindernden Leiden und zu den drei teuersten neurologischen Erkrankungen. Zur Überwindung der sektoralen Mauern und medizinischen Fachgrenzen wurde vor fünf Jahren das bundesweite Kopfschmerzbehandlungsnetz initiiert. Damit wurde erstmals eine koordinierte bundesweite Versorgungslandschaft für Migräne- und Kopfschmerzpatienten in Deutschland geschaffen. Diese bedeutet für die Versorgung von Kopfschmerzpatienten einen Meilenstein. Das Konzept ermöglicht erstmals eine bundesweite fachübergreifende Vernetzung der ambulanten und stationären Therapie. Ein gesicherter Patientennutzen, die Versorgung Hand in Hand, ein Mehr an Wissen, ein besserer Informationsaustausch zwischen allen Beteiligten und die gemeinsame Arbeit mittels klar definierter Behandlungspfade sind die Basis für zeitgemäße und effiziente Behandlungsergebnisse des bundesweiten Migräne- und Kopfschmerzbehandlungsnetzes.
Das Konzept schließt die Orientierung des Leistungsangebotes an den Bedürfnissen der Patienten, die bundesweite spezialisierte Kooperation von Migräne- und Kopfschmerzexperten, die telemedizinische Vernetzung, kassenartenübergreifende und versicherungsunabhängige Leistungsangebote, sowie die Garantie und Gewährleistung auf einen definierten Behandlungserfolg ein.
Die Umsetzung erfolgt durch einen nationalen Verbund von ambulant und stationär tätigen Schmerztherapeuten in Praxen und Kliniken. Ambulante, rehabilitative und stationäre Therapien sind eng aufeinander abgestimmt und im zeitlichen Ablauf miteinander verzahnt. Das in dieser Form einmalige Versorgungsangebot ermöglicht es, die Entstehungsmechanismen von Kopfschmerzen umfassend zu identifizieren und die Therapie darauf aufzubauen. Dabei sind die Patienten aktiv eingebunden, entwickeln ein besseres Verständnis für ihre Krankheit und können so den Therapieerfolg ebenfalls positiv beeinflussen. Für besondere schwere Erkrankungen kann eine hochintensivierte überregionale vollstationäre Behandlung am Migräne- und Kopfschmerzzentrum der Schmerzklinik Kiel erfolgen. Die Spezialisten der Schmerzklinik Kiel organisieren die Netzstrukturen und Handlungsabläufe.
Die wissenschaftliche Begleitforschung belegt einen hohen und nachhaltigen Patientennutzen. Dieser schließt eine optimierte Behandlung auf aktuellem wissenschaftlichen Stand, spezialisierte Behandlungspfade, eine organisierte Behandlungskette sowie eine fortlaufende Verlaufs- und Erfolgskontrolle ein. Die Patientenzufriedenheit zur integrierten Versorgung im bundesweiten Kopfschmerzbehandlungsnetz ist sehr hoch. Die Langzeitanalyse zeigt: Schmerzen werden nachhaltig gelindert, Lebensqualität wird wieder aufgebaut, die Arbeitsfähigkeit wird wieder hergestellt und Kosten werden gesenkt.
Bericht Ärztezeitung
Bericht Gegen Kopfschmerzen
Bericht Landesregierung Schleswig-Holstein
Download Pressemitteilung
Download Pressefoto Dr. Brunkhorst und Prof. Göbel
Download Pressefoto Gesundheitsnetzwerker-Preis 2012
Download Übersichtsarbeit
Link Artikel zum Behandlungsnetz
Link Kongressprogramm
Der Preis für Gesundheitsnetzwerker
Insgesamt bewarben sich 116 Projekte, davon 27 Einreichungen im Bereich „Idee“, 89 bereits in der Umsetzung befindliche Projekte.
Kriterien für die Preisvergabe:
- Vernetzung vormals getrennt agierender Akteure (fach- und sektorübergreifende Ansätze)
- Medizinischer Inhalt auf dem aktuellen wissenschaftlichen Stand (medizinische Qualität)
- Informationsaustausch und Kommunikation (Berücksichtigung des Datenschutzes, Zugang zu Information etc.)
- Intelligente Prozesse (Prozessqualität)
- Arbeitserleichterung/Interessante neue Aufgaben für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (Prozessqualität aus Mitarbeitersicht)
- Gesicherter Patientennutzen (Ergebnisqualität, Evaluation)
Wer hat entschieden?
Die Jury besteht aus: Gudrun Schaich-Walch, Staatssekretärin a. D., Prof. Dr. Volker Amelung (BMC), Prof. Dr. jur. Dr. med. Alexander Ehlers (Ehlers, Ehlers & Partner), Prof. Dr. h. c. Herbert Rebscher (DAK-Gesundheit), Dr. med. Veit Wambach (QuE eG; Praxisnetz Nürnberg Nord), Susanne Eble (Berlin-Chemie AG)
Lieber Herr Professor Göbel,
ich gratuliere ganz herzlich zu dieser wichtigen Auszeichnung! Als Moderatorin des Headbook http://www.headbook.me lese ich fast täglich die Berichte unserer Mitglieder, die von Ärzten behandelt werden, welche Partner im Netzwerk des bundesweiten Migräne- und Kopfschmerznetzes der Schmerzklinik Kiel sind.
Sie berichten von kurzen Wartezeiten bei den Terminvergaben aufgrund der Vernetzung, hervorragende Kenntnis der spezialisierten Ärzte im Bereich der Migräne- und Kopfschmerztherapie, die nach den aktuellen Leitlinien und auf hohem wissenschaftlichen Niveau behandeln, sowie von erfolgreicher Nachbehandlung nach dem stationären Aufenthalt in der Schmerzklinik durch den niedergelassenen Schmerztherapeuten vor Ort.
Die integrierte Versorgung hat sich in der Praxis bereits bestens bewährt und davon profitieren Patienten, Ärzte und letztendlich auch die Versichertengemeinschaft, da auf lange Sicht eine ernorme Kostenersparnis für unser Gesundheitssystem zu erwarten ist.
Herzliche Grüße
Bettina Frank