Etwa 50% der Patienten mit mehr als 15 Kopfschmerztagen pro Monat seit mindestens 3 Monaten haben neben der ursprünglichen primären Kopfschmerzform zusätzlich als ursächlichen Grund für die zunehmende Häufung der Kopfschmerztage einen Medikamenten-Übergebrauch- Kopfschmerz (MÜK). Die meisten dieser Patienten zeigen durch eine adäquate Behandlung im Gegensatz zu der Ausgangssituation nach einer Medikamentenpause eine Reduktion der Kopfschmerztage pro Monat und ein erneutes Ansprechen auf vorbeugende Medikation. Der Artikel erläutert wichtige Änderungen der diagnostischen Merkmale der verschiedenen Unterformen des MÜK nach Einführung der ICHD (International Classification of Headache Disorders) – 3beta im Jahre 2013. Die neue Klassifikation hat entscheidenden und unmittelbaren Einfluss auf die Prävention und Behandlung des MÜK.

Zudem bestehen Wechselbeziehungen mit den neuen Kriterien der chronischen Migräne. Durch ein kontrolliertes Einnahmeverhalten nach der 10–20-Regel oder eine Medikamentenpause kann bei den meisten Patienten der MÜK remittieren. Führt die alleinige Information und Beratung des Patienten nicht zur Beendigung des Medikamentenübergebrauches ist eine spezialisiert geführte und koordinierte Medikamentenpause oder eine Entzugsbehandlung erforderlich.

Diese kann ambulant, tagesklinisch-teilstationär oder stationär erfolgen. In unkomplizierten Fällen unterscheiden sich die Ergebnisse dieser drei Behandlungssettings nicht. Aus Kostengesichtspunkten ist daher die ambulante Behandlung bei unkomplizierten Fällen begründet. In komplizierten Fällen ist die vollstationäre Behandlung im Rahmen eines multimodalen Behandlungskonzeptes signifikant überlegen.

Der aktuelle CME-Artikel in der Zeitschrift DER SCHMERZ beschreibt die Klassifikation und Therapie des Medikamenten-Übergebrauch-Kopfschmerzes (MÜK) sowie die Auswirkungen der 3. Auflage der internationalen Kopfschmerzklassifikation auf die Praxis.

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