Schmerzklinik Kiel und Uniklinik Hamburg untersuchen genetische Grundlagen von Clusterkopfschmerzen
Die trigemino-autonomen Kopfschmerzen sind durch sehr starke und unerträgliche Kopfschmerzen charakterisiert, begleitet durch Symptome des autonomen Nervensystems im Kopfbereich wie z.B. konjunktivale Injektion (Rötung der Bindehaut), Lakrimation (tränendes Auge), nasale Kongestion und/oder Rhinorrhoe (verstopfte und/oder laufende Nase), vermehrtes Schwitzen im Bereich von Stirn und Gesicht, Miosis (verengte Pupille), Ptosis (hängendes Augenlid), Lidödem und Hautveränderungen. Die Betroffenen sind während der Attacke meistens unruhig und motorisch angetrieben.
Welche molekulargenetischen Faktoren bei der Entstehung von Clusterkopfschmerzen und anderen seltenen primären Kopfschmerzerkrankungen eine Rolle spielen, untersuchen Wissenschaftler der Schmerzklinik Kiel und der Uniklinik Hamburg. Dazu suchen wir Patienten, die an Clusterkopfschmerzen und anderen seltenen primären Kopfschmerzerkrankungen, wie Hemicrania continua, chronisch paroxysmale Hemikranie, SUNCT u.a. erkrankt sind.
Epidemiologische Daten bei Clusterkopfschmerzen weisen ein erhöhtes Risiko für die Erkrankung bei erstgradig Verwandten auf. Auch bei den sehr seltenen primären Kopfschmerzerkrankungen wird von familiären Fällen berichtet. Anders als z. B. bei der Mukoviszidose oder der Chorea Huntington, bei denen jeweils ein einzelnes Gen verändert ist, sind bei der Entstehung von primären Kopfschmerzerkrankungen mehrere Erbanlagen beteiligt. Dieser Grund erschwert es erheblich, die ursächlichen Genveränderungen zu identifizieren.
Um relevante Regionen im Erbgut aufzuspüren, sind wir daher auf die Mithilfe möglichst vieler Patienten angewiesen. Die Mediziner und Wissenschaftler der Schmerzklinik Kiel und des Hamburger Instituts für Humangenetik wollen mehrere hundert Patienten untersuchen, die an Clusterkopfschmerzen und anderen seltenen primären Kopfschmerzerkrankungen leiden.
Unser Ziel ist es mittels genetischer Analysen die molekularen Entstehungsmechanismen der seltenen primären Kopfschmerzerkrankungen möglichst umfassend zu untersuchen. Die Probanden müssen lediglich zu einer Blutentnahme bereit sein und einen Fragebogen zum Krankheitsverlauf beantworten. Sind die beteiligten Gene erst einmal identifiziert, so unsere Hoffnung, lassen sich langfristig vielleicht neue und wirksamere Therapien entwickeln, mit denen die quälenden Symptome besser zu behandeln sind.
Wer an der Studie teilnehmen möchte, kann sich mit
Frau Oberärztin Dr. med. Katja Heinze-Kuhn
Neurologisch-schmerztherapeutische Praxis an der Schmerzklinik Kiel
E-Mail: praxis@schmerzklinik.de
Telefon: 0431-20099-400
in Verbindung setzen. Wir werden uns telefonisch oder online mit Ihnen in Verbindung setzen. Die Blutprobe (1 Röhrchen EDTA-Blut) kann vom Hausarzt abgenommen werden.
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