Ab 1. August 2015 kann die Schmerzklinik Kiel das historische Klinikgebäude an der Schwentine-Mündung zur Kieler Förde am Heikendorfer Weg nunmehr mit vergrößertem Platzangebot nutzen. Im Oktober 2014 hatte Prof. Hartmut Göbel für die Ostium Grundbesitzgesellschaft das Gebäude erworben. Die ebenfalls in dem gleichen Gebäudekomplex wirkende kardiologische Klinik war eine rechtlich und wirtschaftlich getrennte Einrichtung. Sie hat zum 31.7.2015 ihren Betrieb eingestellt. Der frei gewordene Platz kann nun voll für die Belange der Patientinnen und Patienten mit Migräne, Kopfschmerzen und chronischen Schmerzerkrankungen genutzt werden.
Das Konzept der Schmerzklinik Kiel fokussiert auf die Schwerpunkte Forschung und Behandlung von Migräne, Kopfschmerzen und chronischen neurologischen Schmerzen bei Erkrankungen des zentralen und peripheren Nervensystems. Es wird nun mit noch mehr Möglichkeiten weiterentwickelt und ausgebaut. Die Schmerzklinik Kiel wurde im Jahre 1997 als wissenschaftliches Modellprojekt aus der Uniklinik Kiel heraus durch Prof. Dr. Hartmut Göbel gegründet und von der AOK vertraglich unterstützt. Mit der Techniker Krankenkasse wurde das Konzept dann für die bundesweite Versorgung adaptiert und ein innovatives ambulant-stationäres Behandlungsnetz mit über 450 niedergelassenen Schmerztherapeuten bundesweit initiiert.
Heute arbeitet die Klinik als bundesweites Zentrum im Rahmen der multimodalen Schmerztherapie mit abgestimmten Behandlungsplänen und regionalen Schmerztherapeuten in Praxen und Kliniken zusammen. Mit über 50 gesetzlichen Krankenkassen bestehen zukunftsweisende Verträge zur integrierten Versorgung chronischer Schmerzerkrankungen. Die Klinik behandelt jährlich über 1.500 Patientinnen und Patienten aus dem gesamten Bundesgebiet vollstationär. Über 7000 Patientinnen und Patienten pro Jahr werden ambulant betreut. Um die Versorgung für alle Patientinnen und Patienten bereit zu stellen, erfolgte Ende 2013 die Aufnahme in den Krankenhausbedarfsplan.
Dazu der Chefarzt der Schmerzklinik Kiel, Prof. Dr. Hartmut Göbel: „Wir arbeiten intensiv an der innovativen fachübergreifenden Versorgung durch die Schmerzklinik Kiel – und zwar sowohl in den Bereichen Behandlung als auch Forschung. Durch den Erwerb der Klinikimmobilie am Heikendorfer Weg haben wir uns sehr klar zum Standort Kiel bekannt. Wir haben dabei auch Personal der kardiologischen Klinik übernehmen können.“
Die Schmerzklinik Kiel unter Leitung des Schmerz-Spezialisten Prof. Dr. Hartmut Göbel ist bereits jetzt Anlaufstelle für betroffene Patienten, aber auch für Wissenschaftler, aus dem Bundesgebiet und der ganzen Welt. Die Klinik wurde als beste Umsetzung der koordinierten Versorgung in Deutschland ausgezeichnet. In diesem Jahr sind zudem weitere internationale Kooperationen in der Kopfschmerzforschung und -versorgung geplant, insbesondere auch mit China und Japan. Nun soll das unter Denkmalschutz stehende Gebäude an der Schwentine-Mündung in Kiel noch systematischer zu einem internationalen Schwerpunkt der Migräne- und Kopfschmerzforschung und -versorgung für die nächste Generation fortgeführt werden. An dem historisch bedeutsamen Ort wirkten bereits Prof. Albert Einstein und Prof. Hermann Anschütz.
In den nächsten Wochen führt die Klinik einige Renovierungsarbeiten in verschiedenen Bereichen durch. Ziel ist, die Behandlung zukünftig noch angenehmer zu organisieren. Es wird um Verständnis für organisatorische Anpassungen in diesem Zeitraum gebeten.
Das bedeutet: verbesserte Behandlungskapazitäten, mehr Personal in den unterschiedlichsten fachübergreifenden Bereichen und eine Forcierung von Forschung und internationalen wissenschaftlichen Kooperationen. Prof. Hartmut Göbel: „Bei geschätzten 9,6 Millionen Migränepatienten allein in Deutschland können wir hier in Kiel einen wertvollen Beitrag zur Erforschung, zum Verständnis und zur wissenschaftlich fundierten Behandlung dieser so belastenden Erkrankungen leisten“.
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