Frovatriptan – der Sanfte

Frovatriptan (Allegro) ist als vorläufig jüngstes Triptan ab Herbst 2002 als Filmtablette zu 2,5 mg erhältlich. Die empfohlene Einzeldosis liegt bei 2,5 mg Frovatriptan. Falls die Migräne nach einer initialen Besserung in Form von Wiederkehrkopfschmerzen erneut auftritt, kann eine zweite Dosis eingenommen werden, vorausgesetzt, es sind mindestens 2 Stunden nach Einnahme der ersten Dosis vergangen. Die Gesamttagesdosis sollte 5 mg Frovatriptan pro Tag nicht überschreiten.

Besonderheiten im Überblick

  • Frovatriptan unterscheidet sich von den anderen Triptanen durch eine Bindung an weiteren Serotoninrezeptoren.
  • Die Substanz bindet einerseits stark wie die anderen Triptane an 5HT1B/D-Rezeptoren, im Gegensatz zu Sumatriptan bindet Frovatriptan aber auch an 5HT7-Rezeptoren.
  • Diese Rezeptoren befinden sich insbesondere an den Blutgefäßen des Herzens.
  • Ihre Aktivierung bedingt eine Gefäßerweiterung, d.h. die Durchblutung wird nicht reduziert. So fanden sich in einer Studie selbst mit einer extremen 40-fachen Überdosierung mit 100 mg Frovatriptan keine bedeutsamen Nebenwirkungen im Bereich des Herz-Kreislaufsystems bei Gesunden. Solche Nebenwirkungen im Herz- und Kreislaufsystem könnten daher theoretisch auch bei Migränepatienten weniger wahrscheinlich auftreten.
  • Frovatriptan wird langsam im Magen-Darmtrakt aufgenommen. Nach 2 Stunden zeigen 38% bzw. 37% der Patienten, die 2,5 und 5 mg Frovatriptan erhalten hatten, eine bedeutsame Besserung der Migränekopfschmerzen.
  • Nach 4 Stunden beträgt die Besserungsquote 68% und 67%.
  • Frovatriptan hat eine langanhaltende Wirkung, das Medikament eignet sich daher insbesondere für lang anhaltende Attacken über zwei bis drei Tage.
  • Die Wahrscheinlichkeit für Wiederauftreten der Kopfschmerzen nach initialer Wirksamkeit ist gering.