Naratriptan – der Ausdauernde
Bei der Entwicklung von Naratriptan (Naramig) konzentrierte man sich vor allem darauf, einen Wirkstoff mit geringeren Nebenwirkungen als Sumatriptan und gleichzeitig selteneren Wiederkehrkopfschmerzen zu finden.
Naratriptan wird bevorzugt bei Migränepatienten eingesetzt, die besonders empfindlich für Nebenwirkungen sind. Naratriptan erzeugt kaum mehr Nebenwirkungen als ein sogenanntes Scheinmedikament (Placebo). Und: Die Häufigkeit von Wiederkehrkopfschmerzen ist mit 19 Prozent sehr niedrig.
Naratriptan wird in einer Dosis von 2,5 mg als Tablette verabreicht. Ist die Wirkung nicht ausreichend, können auch 5 mg eingenommen werden. Naratriptan in Tablettenform sollte, wie alle anderen Triptane, möglichst früh nach Auftreten der Kopfschmerzen eingesetzt werden. Die klinische Wirksamkeit ist bei der Dosis von 2,5 mg etwas niedriger im Vergleich zu Sumatriptan. Durch eine entsprechende Dosiserhöhung von Naratriptan auf 5 mg lässt sich jedoch auch bei Patienten, die auf 2,5 mg nicht ausreichend ansprechen, eine gute Wirksamkeit erzielen. Bei sehr langen Attacken über 2 bis drei Tage Dauer hat sich die Kombination von 5 mg Naramig® und 500 mg Naproxen oder Arcoxia® 120 mg bewährt.
Seit April 2006 als Formigran auch rezeptfrei erhältlich. Ebenso sind ab März 2012 bioäqivalente und aufzahlungsfreie Generika auf dem Markt, während das Erstanbieter-Präparat über dem Festbetrag liegt.
Besonderheiten in Stichworten
- Aufgrund der guten Verträglichkeit kann Naratriptan insbesondere für Patienten empfohlen werden, die erstmalig mit einem Triptan behandelt werden.
- Gleiches gilt für junge Patienten und für Patienten, die besonders empfindlich auf medikamentöse Therapieverfahren reagieren.
- Ebenfalls empfiehlt sich der Einsatz bei Patienten, bei denen die Attacken mittelschwer ausgeprägt sind und Übelkeit sowie Erbrechen nur geringgradig vorhanden sind.
- Aufgrund der niedrigen Wiederkehrkopfschmerzrate empfiehlt sich Naratriptan auch bei Patienten, bei denen häufig Wiederkehrkopfschmerzen unter anderen Therapieverfahren auftreten.
- Die Nebenwirkungen sind gering. Nur gelegentlich treten leichte Müdigkeit, Missempfindungen im Bereich der Haut, ein Engegefühl im Bereich der Brust und im Bereich des Halses auf. Schweregefühl in den Armen und Beinen, sowie ein leichter Schwindel können ebenfalls vorhanden sein.
- Nachteilig ist der langsame Wirkungseintritt. Dieser kann bis zu vier Stunden andauern. Daher sollte auf eine frühe Einnahme geachtet werden.