Etwa die Hälfte der Kinder im Grundschulalter kennt Kopfschmerzen und Migräne in der Schule, im Elternhaus oder in der Freizeit. Sechs Prozent von ihnen haben einmal wöchentlich oder häufiger Kopfschmerzen. Ohne eine frühzeitige Hilfe wird bei vielen dieser Kinder der Kopfschmerz häufiger oder gar dauerhaft. Dass es zu chronischen Schmerzen und Leiden eine Alternative gibt, zeigen unsere zwei Kursangebote „Stopp den Kopfschmerz” und „Kopfschmerz-Schule”. Die Programme werden in Zusammenarbeit mit der Schmerzklinik Kiel, Lehrerinnen und Lehrern niedergelassenen Therapeutinnen und Therapeuten in Kooperation mit der Techniker Krankenkasse umgesetzt. Ziel ist, Kopfschmerzen bei Kindern vorzubeugen und zu lindern. Innovative Schulen nutzen die Programme zur Information und Prävention der Schülerinnen und Schüler. Das Video zeigt eine Unterrichtseinheit der Kopfschmerzschule an der Grundschule Surendorf in Schleswig-Holstein.

Stopp den Kopfschmerz

Stopp den Kopfschmerz richtet sich an Kinder und Jugendliche zwischen acht und vierzehn Jahren, die bereits an Kopfschmerzen oder Migräne leiden. Ihnen soll landesweit eine zeitgemäße Beratung und Behandlung zur Verfügung gestellt werden. Voraussetzung für die Teilnahme ist eine ärztliche Bescheinigung, dass das Kind seit mehr als sechs Monaten an Spannungskopfschmerz oder Migräne leidet. Die Wirksamkeit des Programms wurde in einer Studie der Universität Göttingen wissenschaftlich nachgewiesen: Die Anzahl der Kopfschmerztage bei den teilnehmenden Kindern kann durch die Behandlung deutlich gesenkt werden. Auch die Medikamenteneinnahme verminderte sich. Die Kurse werden jeweils nach Bedarf gestartet. Bei Fragen lesen Sie weiter auf der Homepage oder wenden Sie sich an das Organisationstelefon der Schmerzklinik Kiel:

Telefon: 0431-20099-400 oder
Email: iv-netz@schmerzklinik.de

Kopfschmerz-Schule

Kopfschmerzen sind die häufigsten Gesundheitsstörungen in der Schule. In einer repräsentativen Befragung an Schulen stellte sich heraus, dass, je nach Schultyp, zwischen 20 und 50% der Schüler Kopfschmerzen als wichtiges und hartnäckiges Gesundheitsproblem angeben. Aus dieser Befragung ergaben sich auch eindeutige Hinweise dafür, dass Kopfschmerzen einen wesentlichen Grund für die Entstehung von Suchtverhalten und Drogenmissbrauch darstellen. Durch den Leidensdruck, den die Kopfschmerzen verursachen, können die Kinder für das Ausprobieren von Drogen empfänglich werden und versuchen, auf diesem Wege eine Befindlichkeitsverbesserung zu erzielen. Spezielles Wissen zur Kopfschmerzbehandlung und Kopfschmerzvorbeugung hat daher eine große Bedeutung auch zur Verhinderung von Drogenabhängigkeit bei Kindern.

Angesichts dieser Tatsachen haben die Grundschullehrerin Karin Frisch und Prof. Dr. Hartmut Göbel, Schmerzklinik Kiel, eine Unterrichtseinheit erarbeitet, die Lehrerinnen und Lehrern zur Verfügung gestellt wird. Zur Prävention von Kopfschmerzen in der Schule gibt es bisher keine Maßnahmen oder Konzepte, die sich speziell an Lehrerinnen und Lehrer sowie Schülerinnen und Schüler richten. Lehrer, Schüler und Eltern sollten umfassend informiert werden, um eine größere Sensibilität für Kopfschmerzerkrankungen im Schulalter zu erreichen. Das Wissen über Kopfschmerzerkrankungen, das Erkennen der unterschiedlichen Formen und das Weitergeben von verschiedenen Verhaltensmaßnahmen können dazu führen, dass Kopfschmerzen früh erkannt und spezielle Maßnahmen, wie z.B. Elterngespräche, Einschalten von Fachstellen und Ärzten, eingeleitet werden. Die Homepage stellt kostenlos alle erforderlichen Materialien zur Verfügung.