Zum Tag der Rückengesundheit am 15. März veröffentlicht die Techniker Krankenkasse (TK) erste Vorab-Daten aus ihrem jährlich erscheinenden Gesundheitsreport. Die aktuelle Auswertung zeigt, dass Rückenbeschwerden auch im vergangenen Jahr für hohe Fehlzeiten sorgten. Von den 15,4 Tagen, die die TK-versicherten Erwerbspersonen 2015 durchschnittlich krankgeschrieben waren, entfielen fast zehn Prozent (1,4 Tage) allein auf Rückenbeschwerden. Hochgerechnet auf die über 43 Millionen Erwerbspersonen in der Bundesrepublik, ergibt das über 60 Millionen Fehltage.

Gudrun Ahlers, bei der TK für die Gesundheitsberichterstattung zuständig: „Für einen mittelständischen Betrieb mit 150 Beschäftigten sind das pro Jahr 210 Tage Produktionsausfall. Anders ausgedrückt: Dem Unternehmen entsteht allein durch Rückenbeschwerden ein Schaden in Höhe eines Jahresgehalts.“

Haupteinzeldiagnose unter den Rückenproblemen ist laut TK die sehr unspezifische Diagnose „Rückenschmerzen“, die allein die Hälfte der Beschwerden, also 0,8 Tage pro Kopf, ausmachen. Rückenschmerzen belegten damit 2015 Platz drei der Hauptursachen von Krankschreibungen, hinter den Atemwegsinfektionen und depressiven Episoden.

Insgesamt waren Frauen mit 17,2 Tagen im Schnitt über drei Tage mehr krankgeschrieben als Männer (13,9 Tage). Sie sind von nahezu allen Diagnosen mehr betroffen als Männer. Rückenbeschwerden gehören zu den wenigen Erkrankungen, von denen beide Geschlechter gleichermaßen betroffen sind. Im Falle einer rückenbedingten Krankschreibung fallen Frauen mit einer Falldauer von 18 Tagen im Mittel gut einen Tag länger aus als Männer (16,9 Tage).

Der TK-Rückenatlas, eine frühere Studie der Krankenkasse, zeigt, dass es deutliche Unterschiede zwischen den Branchen gibt. „Vor allem Tätigkeiten in der Baubranche, Berufskraftfahrer, Pflege- und Reinigungskräfte gehen überdurchschnittlich mit Rückenproblemen einher“, so die TK-Expertin.

Auch regional gibt es nach Angaben der TK deutliche Unterschiede: Während die Baden-Württemberger mit 1,1 rückenbedingten Fehltagen pro Kopf am wenigsten Rückenprobleme haben, sind Erwerbspersonen in Mecklenburg-Vorpommern mit knapp zwei Tagen am meisten betroffen.

Um dem Kreuz mit dem Kreuz vorzubeugen, empfiehlt die TK regelmäßige moderate Bewegung. „Denn genauso wie ungesunde körperliche Belastung, ist auch Bewegungsmangel ein Auslöser für Rückenprobleme“, so Ahlers.

Neben dem Engagement für Rückengesundheit im Betrieblichen Gesundheitsmanagement ist es wichtig, dass die Patienten medizinisch gut versorgt werden, um langwierige und schmerzhafte Krankschreibungen zu vermeiden. TK-Chef Dr. Jens Baas spricht sich deshalb für mehr Qualität in der medizinischen Versorgung aus, lehnt aber langfristige starre Behandlungsprogramme ab: „Bei Rückenschmerzen ist die Diagnose unspezifisch, die Ursachen sind vielfältig. Sie betreffen sehr viele Menschen in sehr unterschiedlicher Ausprägung. Deshalb brauchen wir zielgerichtete Angebote, die individuell auf die Patienten zugeschnitten sind.“

Koordinierte fachübergreifende Behandlung

Jeder Mensch kennt Schmerzen. Meistens verschwinden diese nach kurzer Zeit wieder. Doch wenn sie immer wieder auftreten oder sogar ständig spürbar sind, bedeutet dies für die Betroffenen häufig schlimmes Leid.

Um Patienten mit akuten und chronischen Schmerzen besser behandeln zu können, hat die Techniker Krankenkasse (TK) zusammen mit Experten der Deutschen Gesellschaft für Schmerztherapie ein besonderes Angebot entwickelt. Dabei arbeiten ausgewählte Fachärzte, Verhaltens- und Physiotherapeuten eng und effektiv zusammen und erhöhen so die Heilungschancen.

Gerade bei Rückenschmerzen, die oft vielfältige Ursachen haben, kann das zusammengeführte Wissen mehrerer Experten entscheidend dazu beitragen, Schmerzen zu lindern und die Lebensqualität der Patienten zu verbessern. Neben Schmerztherapeuten sind auch Physio- und Verhaltenstherapeuten in die Behandlung der Patienten involviert. Denn meist sind z. B. an einem Rückenleiden beschädigte Wirbel oder Bandscheiben nicht alleine schuld. Auch Fehlhaltungen, Muskelstress, Leistungsdruck oder Bewegungsmangel können Rückenschmerzen verursachen und dauerhaft unterhalten.

Behandlungsablauf

Zu Beginn Ihrer Behandlung steht ein umfangreicher diagnostischer Check. Es wird festgestellt, ob unser Angebot für Sie die geeignete Behandlungsoption ist, oder ob ein anderes Vorgehen nötig ist. Falls für Sie diese Behandlung nicht zielführend erscheint, wird Ihnen von unserem Behandlungsteam eine Alternative aufgezeigt und organisiert. Danach beginnt die eigentliche Therapie mit koordinierten Behandlungsabläufen. Durch die Kombination aus moderner Schmerzbehandlung sowie umfassender Physio- und Verhaltenstherapie kann die Behandlung in der Regel innerhalb von drei Wochen abgeschlossen werden. In dieser Zeit erhalten die Patienten intensive und engmaschige Therapieanwendungen.

Das therapeutische Leistungsangebot

Die Therapie umfasst Physio-, Psycho- und gezielte Schmerztherapie. Daneben werden edukative Leistungen, aber auch informative Elemente für Ihre Behandlung eingesetzt.

Rückenschmerzen

Darunter fallen zum Beispiel folgende Therapiebausteine:

  • Erläuterungen zur Chronifizierung
  • Vermitteln von Schmerzzusammenhängen
  • Verhaltenstherapie
  • Schmerztherapie
  • Kraft- und Ausdauertraining
  • Koordinationstraining
  • Entspannungsverfahren
  • Stretching

Ziel ist es, möglichst schnell Ihre Lebensqualität und auch Arbeitsfähigkeit wieder herzustellen.

Die Vorteile auf einen Blick

  • Es wird ein individuell auf Sie abgestimmter Behandlungsplan erstellt.
  • Sie bekommen schnell einen Behandlungstermin.
  • Unnötige Doppeluntersuchungen entfallen für Sie.
  • Sie erhalten eine intensive Behandlung über einen längeren Zeitraum.
  • Ausgewählte Therapeuten arbeiten mit modernsten Methoden.
  • Die Kenntnisse mehrerer Fachleute stehen Ihnen gebündelt zur Verfügung.
  • Ihre Behandlung und Behandlungsziele werden regelmäßig überprüft und angepasst.
  • Sie können in der Regel schneller wieder in Ihren gewohnten Alltag zurückkehren.