Wie beeinflussen Kortikoide bei Migräne, Clusterkopfschmerzen und anderen Kopfschmerzen die Impfung gegen SARS-CoV-2 ?

  • Eine Therapie mit Prednisolon und anderen Kortikoiden („Kortison“)z.B. zur Behandlung eines status migraenosus, Clusterkopfschmerzen oder zur Behandlung von Rebound-Kopfschmerzen während einer Medikamentenpause bei Medikamentenübergebrauchskopfschmerz (MÜK) sollte ca. 8 Wochen vor bis 2 Wochen nach Schutzimpfungen mit Lebendimpfstoffen nicht durchgeführt werden.
  • Die bisher gegen SARS-CoV-2 zugelassen Impfstoffe sind jedoch keine Lebendimpfstoffe. Solche Nicht-Lebendimpfstoffe sind bei Patienten mit Migräne und anderen Kopfschmerzen uneingeschränkt einsetzbar.
  • Klassische Nicht-Lebendimpfstoffe (Totimpfstoffe), die sich in der Entwicklung für eine Impfung gegen SARS-CoV-2 befinden, sind Vakzine auf der Grundlage adjuvantierter Proteine.
  • Impfstoffe auf der Basis nicht-replizierbarer Vektoren (Astra-Zeneca) und mRNA-Impfstoffe (z.B. BioNTech/Pfizer und Moderna) werden von den Lebendimpfstoffen unterschieden. Deren Anwendung entspricht der von Totimpfstoffen.
  • Impfungen mit solchen Totimpfstoffen sind grundsätzlich bei Migräne, Clusterkopfschmerzen und anderen Kopfschmerzen möglich.
  • Es ist jedoch zu beachten, dass die Immunreaktion und damit der Impferfolg bei höheren Dosierungen der Kortikoide beeinträchtigt werden kann. Aus grundsätzlichen Überlegungen zur Wirksamkeit einer Impfung sollte die Dosierung von Kortikoiden zum Zeitpunkt der Impfung daher so gering wie möglich sein.
  • Aus den Zulassungsstudien liegen keine Erkenntnisse für Behandlungen mit immunmodulierenden/-supprimierenden Therapien wie mit Kortikoiden vor.
  • Die Behandlung mit Kortikoiden kann die Impfantworten grundsätzlich beeinflussen. Impfungen gegen Covid-19 sollten daher frühestens erst  zwei Wochen, besser vier Wochen nach einer Behandlung mit Kortikoiden erfolgen.
  • Nach der Impfung sollten Kortikoide erst nach 14 Tagen eingesetzt werden, um die Impfantwort nicht zu mindern.