Führt Migräne zu einem reduzierten Risiko für Brustkrebs?
Eine amerikanische Studie (Li et al, 2008) legt nahe, dass bei Frauen mit Migräne ein reduziertes Risiko für Brustkrebs besteht. In der Studie wurden 3.000 Frauen untersucht. 2.000 Frauen hatten in der Vorgeschichte eine Brustkrebserkrankung. Es zeigte sich, dass Frauen mit Migräne ein um 30% niedrigeres Risiko für Brustkrebs im Vergleich zur allgemeinen Bevölkerung aufweisen.
Die Autoren nehmen an, dass die Migräne und auch Brustkrebs eine hormonelle Grundlage haben. Östrogen ist dafür bekannt, dass es das Wachstum von hormonell sensitivem Brustkrebs stimulieren kann.
Die Interpretation der Studie weist jedoch eine Reihe von Schwächen auf. Die Migränediagnose erforderte im Vorfeld eine ärztliche Untersuchung. Allerdings bekommen nach wie vor der größte Teil der Migränebetroffenen keine adäquate Diagnose oder behandeln sich selbst. Darüber hinaus ist die Studie auch durch die Anzahl der untersuchten Frauen limitiert. Bevor entsprechende Schlussfolgerungen gezogen werden, sollten weitere strenger kontrollierte Studien durchgeführt werden. Die untersuchten Frauen sind nicht repräsentativ für die Gesamtheit der Migränepatienten. Darüber hinaus gibt es auch einen Zusammenhang zwischen Schwangerschaft und Migräne, sowie der Entstehung von Brustkrebs. Schwangerschaft kann sowohl gegen Brustkrebs, als auch gegen Migräne schützend sein. Zusätzlich ist aus neueren Studien bekannt, dass Progestagen und nicht Östrogen für die Entstehung von Brustkrebs bedeutsam ist.
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