Eine neue genomweite Studie u.a. aus der Schmerzklinik Kiel identifiziert erstmals genetische Risikofaktoren für Clusterkopfschmerz: Ziel der Studie war es, Daten für die erste Meta-Analyse einer genomweiten Assoziationsstudie von Clusterkopfschmerz zu sammeln, genetische Risikovarianten zu identifizieren und biologische Erkenntnisse zur Ursache von Clusterkopfschmerzen zu gewinnen.
Insgesamt wurden 4.777 Patienten (3.348 Männer und 1.429 Frauen) mit klinisch diagnostiziertem Clusterkopfschmerz aus 10 europäischen und 1 ostasiatischen Kohorte rekrutiert. Die kausalen Gene wurden anhand von 5 sich ergänzenden Methoden priorisiert.
Die geschätzte auf Einzelnukleotid-Polymorphismen (SNP) basierende Erblichkeit von Clusterkopfschmerz betrug 14,5 %. Wir identifizierten 9 unabhängige Signale in 7 genomweit signifikanten Loci in der primären Meta-Analyse und einen zusätzlichen Locus in der trans-ethnischen Meta-Analyse. Die 20 Gene, die als potenziell kausal für Clusterkopfschmerz priorisiert wurden, zeigten eine Anreicherung in Arterien und Hirngewebe. Clusterkopfschmerz war genetisch korreliert mit Zigarettenrauchen, Risikoverhalten, Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHD), Depression sowie Muskel- und Skelettschmerzen. Die Analyse der Mendelschen Randomisierung deutete auf einen kausalen Effekt der Intensität des Zigarettenrauchens auf Clusterkopfschmerzen hin. Drei der identifizierten Loci wurden mit Migräne geteilt.
Diese erste Meta-Analyse einer genomweiten Assoziationsstudie gibt wichtige Hinweise auf die biologischen Grundlagen von Cluster-Kopfschmerz.
Hinterlasse einen Kommentar