Die Zeitschrift Neurology, das wissenschaftliche Journal der American Academy of Neurology, publizierte am 10. März 2009, dass Hitze und niedriger Luftdruck zu einem erhöhten Auslöserisiko für Kopfschmerzen führen. Luftverschmutzung hat jedoch keinen bedeutsamen Effekt auf Kopfschmerzen. In der Studie wurden über 7.000 Personen untersucht, die an Kopfschmerzen erkrankt waren und sich in eine Notfallambulanz wegen Kopfschmerzen während eines Zeitraums von 7 Jahren vorstellten. Die Wissenschaftler untersuchten Wetterbedingungen wie Temperatur, Luftdruck, Luftfeuchtigkeit und Luftverschmutzung, sowie weitere Wetterfaktoren drei Tage vor dem jeweiligen Aufsuchen der Notfallambulanz.
Die Studienergebnisse belegen ebenso wie bereits frühere Studien, dass höhere Temperaturen und niedriger Luftdruck zu einer erhöhten Auslösbarkeit von Kopfschmerzattacken führen kann, jedoch eine erhöhte Luftverschmutzung keine deutliche Verbindung zur Triggerbarkeit von Kopfschmerzen hat. Interessanterweise spielte dabei nicht die durch die Patienten gefühlte Temperatur eine Rolle, sondern die mit Messgeräten in der Region erfasste Temperatur. Die Studienergebnisse bestätigen insgesamt viele persönliche Beobachtungen von Migränebetroffenen hinsichtlich der möglichen Auslösbarkeit von Kopfschmerzen im Zusammenhang mit bestimmten Wetterlagen. In einer weiteren großen Studie aus Kanada zeigten sich ähnliche Ergebnisse. Der plötzliche Anstieg der Lufttemperatur um 5° und ein Luftdruckabfall zeigten sich dabei als deutliche Auslöser (Triggerfaktoren) von Kopfschmerzen.
Prof. Göbel kommentiert die Ergebnisse: Die Studie weist deutlich darauf hin, dass Umweltfaktoren für die Auslösung von Kopfschmerzen mitverantwortlich gemacht werden können. Gerade bei entsprechenden Wetterveränderungen ist es wichtig, dass Migränepatienten sorgfältig Verhaltensregeln einhalten. Dazu gehören ein regelmäßiger Tagesablauf, die Einnahme von Mahlzeiten zu festen Zeiten, regelmäßige Pausen, ausreichende Flüssigkeitszufuhr, sowie Zeiten für Entspannung.
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