Es gibt global nur wenige spezialisierte Migräne und Kopfschmerzzentren. Das erforderliche Wissen, die Spezialisierung und die Erfahrung müssen über lange Forschungsjahre und klinische Behandlungsexpertise aufgebaut werden. Der gegenseitige internationale Vergleich der Standards und die weitere Entwicklung von Diagnostik und Behandlung standen daher im Mittelpunkt eines internationalen Arbeitstreffens vom 26.-27. Mai 2016 mit Prof. Jes Olesen, Gründer und Direktor des Dänischen Kopfschmerzzentrums, Universität Kopenhagen, Prof. Elena Lebedeva, Direktorin des International Headache Center “Europe-Asia”, Staatl. Medizinische Universität Ural, Jekaterinburg, und Prof. Hartmut Göbel, Schmerzklinik Kiel.
Das dänische Kopfschmerzzentrum ist durch seine akademischen und medizinischen Leistungen, durch seine wissenschaftlichen Forschungsprojekte und bahnbrechende Publikationen wie durch neue Ausbildungsprogramme wie z.B. das internationale Master of Headache Programm eine global führende Einrichtung. Durch die Kooperation und den Austausch profitierten die Teilnehmer gegenseitig sehr von den wissenschaftlichen und klinischen Erfahrungen in den jeweiligen Einrichtungen. Diese sollen fortgesetzt und intensiviert werden.
Das dänische Kopfschmerzzentrum an der Universität Kopenhagen und das Migräne- und Kopfschmerzzentrum der Schmerzklinik Kiel basieren auf ähnlichen Behandlungsansätzen und spezialisierten Therapieprogrammen. Beide sind überregional wirkende Zentren und haben ein nationales und internationales Einzugsgebiet. In Deutschland wurde von der Schmerzklinik Kiel aus ein bundesweites Kopfschmerzbehandlungsnetz geschaffen. Dies ermöglicht überregional vor Ort in allen Bundesländern eine hochspezialisierte Versorgung durch Netzpartner. Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen eine sehr hohe und nachhaltige Effizienz. Dies gilt besonders für schwer betroffene Patienten mit therapieresistenten Kopfschmerzen. Komplikationen chronischer Kopfschmerzerkrankungen können abgewendet werden. Die betroffenen Menschen können wieder am Leben teilnehmen. Schmerzen werden reduziert. Behandlungskosten werden gesenkt.
Der Besuch hat zu neuen Ideen und Visionen für die Weiterentwicklung der Behandlungskonzepte geführt. Präzise diagnostische Kriterien führen zu klarer Klassifikation und Diagnose der heute bekannten 367 Kopfschmerzformen. Es werden heute alleine bereits über 30 verschiedene Unterformen der Migräne unterschieden. Das alles nutzt den Patienten unmittelbar. In den letzten Jahren hat es ausgeprägte Fortschritte in der Behandlung von Migräne und Kopfschmerzen gegeben. Kopfschmerzen können heute präziser diagnostiziert werden und wirksamer behandelt werden als kaum eine andere Erkrankung des Nervensystems. Dazu benötigt man Spezialisten und dezidierte Behandlungsorte. Dies können auf internationalem Niveau Kopfschmerzzentren spezialisiert und zeitgemäß leisten. Was vor 20 Jahren nicht denkbar war, ist durch das Engagement von spezialisierten Zentren heute Versorgungswirklichkeit. Während des Treffens wurde an Visionen für die nächste Generation gearbeitet. Ziel ist durch spezialisierte exzellente Therapie Migräne und Kopfschmerzen noch wirksamer und nachhaltiger zu lindern.
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